SPD – das heißt: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität, genau wegen dieser Solidarität fällt es mir schwer so harsche Kritik an einer Genossin zu üben. Jedoch bleibt mir keine Wahl, da es hier um die Glaubwürdigkeit der SPD Schleswig-Flensburg und auch der SPD als solcher geht.
Ich möchte mich hier klar von den Beschädigungen die an dem Eigentum der Familie Hansen angerichtet wurde distanzieren, Gewalt kann nicht die Lösung sein. In einer aufgeklärten Gesellschaft, sollten wir dazu fähig sein unserer Meinungsverschiedenheiten in einem sachlichen Austausch auszudrücken. Leider muss man, wenn man politisch aktiv ist oftmals mit gegenwind rechnen. Auch ich wurde schon von Rechtsextremen belästigt.
Wenn man sich die Facebookseite von Frau Hansen ansieht, entdeckt man erstmal nichts ungewöhnliches. Eine Tierärztin auf dem Land, eine Mutter und Ehefrau, nun war ich mit Frau Hansen im Kreisvorstand der SPD und konnte Sie, ihre Arbeit und ihre Taten mit erleben. Bis vor kurzem war ich Kreisvorsitzender der Jusos Schleswig-Flensburg und möchte hier einmal meiner Meinung, auch in Vertretung der Jusos, Luft machen. Wir als SPD müssen uns dieser Problematik stellen.
Am 09.09.2017 erschien im SHZ ein Artikel in dem Kerstin Hansen ihren Rücktritt als Pressesprecherin der SPD verkündete. Begründet war das mit der fehlenden Resonanz aus der Partei, als das Auto der Familie Hansen beschädigt wurde. Frank Hansen der Kreisvorsitzende der AfD hatte das Auto zu Wahlkampfzwecken genutzt, auch eine kleine AfD Fahne am zerstörten Fenster ist zu sehen, auf dem Bild im SHZ veröffentlichen Artikel. Frau Hansen sei allerdings vom Ortsverein Langballig gebeten worden als SPD Ortsvereinsvorsitzende weiter zu machen.
Doch wie hat die ganze Geschichte angefangen? Erst nach der Wahl Kerstin Hansens zum Kreisvorstand wurde in der SPD bekannt, dass ihr Mann eben dieser Frank Hansen von der AfD sei. Eben dieser Frank Hansen der später für die AfD sowohl für den Landtag, den Bundestag und dann zum Kreistag kandidierte.
Auf der ersten Klausurtagung des SPD Kreisvorstandes wurde festgelegt das zu veröffentlichende Artikel noch einmal durch den Kreisvorstand gehen müssen, damit auch die Meinung des Kreisverbandes wiedergegeben wird. Während ihrer gesamten Amtszeit als Pressesprecherin hat Frau Hansen nicht einen Artikel für die SPD geschrieben. Das bedeutet aber nicht das Frau Hansen nicht in der Presse vorkam. So sagte Frau Hansen am 17.09.2016 folgendes im SHZ „Aber ich sage: Man hat mich gewählt und nicht meinen Mann.“. Diese äußerung lässt auf eine klare Trennung zwischen ihrem Engagement und ihrem Privatleben hoffen. Natürlich kann man von niemanden verlangen sich von der Person zu lösen die man Liebt und wenn Politik kein Thema ist entstehen ja vielleicht auch keine Probleme. Frank Hansen formulierte es wie folgt: „So eine Ehe ist ja keine politische Arena“(…) “Man hat Kinder, man hat ein Vertrauen, man hat etwas miteinander durchgemacht – man ist eine Versorgungsgemeinschaft im Endeffekt.“ Zu bemerken ist aber auch, das Frau Hansen nie ohne den Kontext ihrer Ehe und meistens sogar in der Anwesenheit ihres Mannes interviewt worden ist. Das ist für mich keine Trennung von Ehrenamt und Privatleben sondern eben ein intensives Ausleben des Privatlebens in der Öffentlichkeit.
Man muss sich nicht wundern das es einen als SPD-Mitglied und gerade als Juso aufregen kann, wenn Frau Hansen zwar sagt, das sie ihr Amt als Pressesprecherin der SPD SL-FL von ihrem Privatleben trennt, dann aber öffentlich immer mit ihrem Mann zusammen Auftritt. Die Aufmerksamkeit die dieses politisch brisante Paar auf sich zog diente vor allem ihrem Mann und der Verharmlosung der AfD. Der AfD wird oft Rechtsextremismus vorgeworfen, aber woran soll man das erkennen können?
Nun die Zeit veröffentlichte vor kurzem das mindestens 27 Mitarbeiter von 18 AfD Abgeordneten im Bundestag Aktivisten und Anhänger rechtsextremer Organisationen sind. Mitarbeiter des Abgeordneten Seitz, die sich selbst als “Brigade Seitz” bezeichnen, veröffentlichen dies auch auf Facebook. Ihren Abgeordneten bezeichnen sie als “Kommandeur” und posten auf ihrer Brigade Seitz Facebookseite das Panzerlied, ein Lied der Wehrmacht das aus dem Liedgut der Bundeswehr gestrichen wurde. Laut Zeit sind Mitarbeiter der AfD in folgenden Gruppierungen Aktiv oder ehemals aktiv. Darunter die NPD, die als Neonazistisch verbotene Heimattreue Deutsche Jugend (HDJ)und die identitären Bewegung, die vom Verfassungsschutz überwacht wird. Neben diesen strukturellen Anzeichen des Rechtsextremismus, gibt es auch noch die Äußerungen die die Vertreter der AfD von sich geben. Beispielsweise der Begriff der “Lügenpresse”, heute oft und gerne von verschiedenen AfD Mandatsträgern benutzt diente es erst zur Entkräftung der Liberalen Presse, durch die Konservativen Gesellschaftlichen Schichten Mitte des 19. Jahrhunderts. Während des Ersten Weltkrieges benutzten das deutsche Kaiserreich und Österreich-Ungarn diesen Begriff zur Beschreibung der Feindlichen Presse. Die NSDAP verwendete den Begriff zur Entkräftung jeglicher Presse die nicht ihre eigene war und Donald Trump benutzt den Begriff “Fake News” um jede politische Debatte im Kern zu ersticken. Der Begriff der Lügenpresse wurde immer schon zur Entkräftung einer unangenehmen Meinung benutzt und so verwendet ihn auch die AfD. Stellen sie sich vor sie stehen auf einem Marktplatz und ein Mann am Zeitungsstand schreit Lauthals: “Lügen Alles Lügen”, würden sie diesem Menschen zutrauen das er weiß was die “Wahrheit” ist?
Die AfD ist eine Partei des gezielten Tabubruchs und der Gezielten Eskalation ganz im stile und der Geschichte des Rechtsradikalismus. Rechtsextreme organisieren sich gezielt über die AfD, vernetzen sich und drücken somit vorher Rechtsradikale Meinungen, in die Bürgerliche Mitte. Die AfD ist eine Partei von Nachweislichen Neonazis und solchen Menschen die es in Ordnung finden mit nachweislichen Neonazis in einer Partei zu sein. Die AfD ist nicht mehr die kleine Lächerliche Anti Europa Partei über die man in Satiresendungen lacht. Die AfD sitzt jetzt im Bundestag und jeder und jede Deutsche steht heute vor der Frage ob man sich klar gegen Rassismus, gegen den Rechtsruck der Gesellschaft und gegen eine post fakten Politik stellt oder in 20 Jahren sich selbst belügt und sagt “Wir haben ja von nichts gewusst”.
Genau das ist auch das Problem das ich mit Frau Hansen habe sie Äußert sich öffentlich nicht klar dafür, aber eben auch nicht klar dagegen. So sagte Frau Hansen beim Interview mit Ihrem Mann bei Maischberger, zu einem Plakat der AfD auf dem steht “Freiheit statt Sozialdemokratie”, das sei ja auch nicht ganz falsch. Dazu kommt jetzt, dass neue Mitglieder des SPD OV´S Langballig dem Frau Hansen ja auch immer noch Vorsitz, förmlich aus den Veranstaltungen “heraus Gemobbt” worden, weil ihre Meinungen der Ortsvereins Vorsitzenden Frau Hansen wohl nicht passt. Das merkte man vor allem daran als sie die Aufnahme neuer Mitglieder, die anscheinend nicht ihrer Meinung waren, einfach verweigerte. So mussten die Neuen Mitglieder erst auf Landesebene gehen um SPD Mitglied werden zu können. Die letzte Trennung zwischen Mandat und Privatleben bei Kerstin Hansen konnte man vor kurzem bei einer Gemeinderatssitzung in Langballig sehen. Dort verlas Kerstin Hansen die dortige Fraktionsvorsitzende der SPD einen Brief ihres Mannes der ebenfalls im Gemeinderat sitzt, da ihr Mann selbst nicht da sein konnte. Frau Hansen Sie haben oft genug unter beweis gestellt, dass Sie nicht zu trennen wissen zwischen Privatleben und Amt. Ich kann und möchte ihnen hier nicht nahelegen ihren Mann zu verlassen, aber ich möchte sie dazu auffordern unsere Partei zu verlassen. Wenn Sie noch einen letzten funken Sympathie zur SPD und ihren Inhalten haben,dann treten Sie aus. Mit ihren Medienwirksamen Auftritten gemeinsam mit ihrem Mann untergraben Sie die Glaubwürdigkeit der SPD und eben auch ihrer Inhalte und bestärken Hass und Intoleranz als reguläre akzeptierte Meinung. Hören Sie auf damit der Partei ihre Meinung aufzudrücken in dem sie Mitgliedern, die absolut unbedenklich sind, den Zutritt verweigern. Sie selbst hatten ja auch schon in der SHZ angekündigt das sie Interesse an den Freien Wählern hätten, aber sagen kann man viel es sind letztendlich die Taten an denen uns die Menschen beurteilen. Wenn Sie möchten stelle ich mich auch gerne einem Meinungsaustausch mit Ihnen einer eingeschalteten Kamera und der Presse.
Fabian Parohl
–Schließlich sei der beschädigte Van sogar auf ihren Namen zugelassen – Quelle: https://www.shz.de/17782721 ©2018
– Das Auto wurde zum Wahlkampf für die AfD genutzt eine AfD Fahne hängt an der Auto tür
-Vom eigenen SPD-Ortsverband Langballig sei sie gebeten worden, als Vorsitzende weiterzumachen – Quelle: https://www.shz.de/17782721 ©2018
-Stattdessen könne sie sich vorstellen, sich zum Beispiel bei den Freien Wählern politisch einzubringen. – Quelle: https://www.shz.de/17782721 ©2018
– die Beule ist immer noch in meinem Auto und mit einem weiteren Aufkleber beklebt
-„Wie das so ist, es wollte sonst keiner machen.“ – Quelle: https://www.shz.de/14855526 ©2018
–„So eine Ehe ist ja keine politische Arena“, sagt Frank Hansen. „Eine Ehe beruht auf ganz anderen Dingen. Man hat Kinder, man hat ein Vertrauen, man hat etwas miteinander durchgemacht – man ist eine Versorgungsgemeinschaft im Endeffekt.“ KN 5.11.17 Das politisch brisante Ehepaar Hansen
– Jüngst hat der Dresdener Politikwissenschaftler Steffen Kailitz dafür plädiert, die AfD wenigstens in einigen Bundesländern beobachten zu lassen – vor allem in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
-Auch Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) sprach sich für die Beobachtung einzelner AfD-Mitglieder durch den Verfassungsschutz aus.
-Tatsächlich drängen verschiedene Landesämter seit geraumer Zeit darauf, sich intensiver mit bestimmten Gruppierungen innerhalb der AfD zu befassen.
-Alles andere, das wäre für Frohnmaier beispielsweise: der Islam, die Europäische Union, Asylbetrug, homosexuelle Elternpaare und „dass Angela Merkel dieses Land gerade mit dem Lumpenproletariat Afrikas und des Orients überschwemmt“.
–AfD-Abgeordnete beschäftigen Rechtsextreme und Verfassungsfeinde
– Die Anhänger der NPD und der neonazistischen, verbotenen Organisation Heimattreue Deutsche Jugend (HDJ), Aktivisten der Identitären Bewegung und der rechtsradikalen Gruppe Ein Prozent, extrem rechte Burschenschafter und neurechte Ideologen. Unter den besonders radikal gesinnten Bundestagsmitarbeitern der AfD sind zahlreiche ehemalige Soldaten.